Eines der Highlights von Cannondale für das neue Modelljahr 2018 ist die komplett überarbeitete Synapse Rennrad Modellreihe. Zurecht wie ich nach einer ersten Testfahrt sagen darf.
Das Synapse ist verjüngt, soll wegkommen von seinem Image als Komfortrad. Der Rahmen ist rund 200 Gramm leichter geworden, steif im Antritt und der Abfahrt, gleichzeitig nachgiebib bei Bodenunebenheiten.
Interessant ist die technische Konstruktion des Rahmens; asymmetrisch zum einen, und Grössenspezifisch konstruiert zum anderen. Cannondale geht soweit, dass sie 3 verschieden große Gabelschaftdurchmesser verwenden je nach Rahmengrösse um die Dimensionierung der Baustelle den jeweiligen Kräften anzupassen. Asymmetrisch sind Rahmen und Gabel deswegen weil sie für die Aufnahme der Bremskräfte optimiert sind, also auf der linken Seite verstärkt.
Erste Fahreindrücke: Super ausgewogen bergab, super smooth bergauf, stark aus dem Sattel und eine Wonne durch Schlaglöcher. Ich durfte ein Synapse Carbon High-Mod mit 28mm bereiten Reifen und einer Kompakt Übersetzung (50/34) mit einem 11-32er Ritzelpacket hinten fahren. Verbaut war eine Sram RED eTap Schalt/Bremsanlage. Ich fuhr einen 54cm Rahmen; eigentlich nur deshalb weil an dem Tag kein 56cm Rahmen verfügbar war, aber es stellte sich als Glücksfall heraus. Dank des länger als üblichen Steuerrohrs war der „Rahmenstack“, die Höhendifferenz von Tretlager bis Mitte Oberkante Steuerrohr perfekt, wo bei anderen Rahmen welche für supergelenkige Profiathleten konzipiert wurden sonst nie der Fall ist. Ich konnte noch mit einem -6 Grad 120mm Vorbau und konventionellem Rennrad Lenker (anstelle des Compact Rennlenkers den ich sonst bevorzuge) und ohne Vorbau Spacer fahren. Der kurze Test war wie gesagt überzeugend; das Rennvelo verhielt sich steif im Antritt und auch sehr steif und sicher in der Abfahrt und beim bremsen. Angenehm wendig und doch kein bisschen zu nervös war die Steuerung, vom Charakter so wie ein Rennrad sein soll.
Der größte Unterschied zu Rennmaschinen wie dem Supersix Evo, einem BMC Teammachine, einem Tarmac oder einem Basso Diamante war neben dem längeren Steuerrohr, die Möglichkeit breitere Reifen zu montieren. Die verwendeten 28mm Reifen fühlten sich auf gröberem Untergrund mit Schlaglöchern etc. schon extrem gut an. Interessant ist auch der Einfluss der 28mm Reifen auf die Steuerung und das Kurvenverhalten. Mit geschätzten 6.5bar Druck fuhr sich das Rad sehr sicher und spur treu um Kurven, auch auf der nassen und teils verschmutzten Bergstrasse im Vorarlberg die unsere Teststrecke war. Interessant ist aber der Anfang der Kurve, wo ich ein kleines Widerstandsmoment zu spüren gemeint habe. Nicht ein Kippen, wie man es bei einem viel zu langen Vorbau oder schlechten Lenkwinkel Gabel Offset Kombinationen spürt, sondern ein sanfter Widerstand des Reifens wenn er nachgibt bei der Gewichtsverlagerung wenn man in die Kurve zu liegen beginnt.
Der Synapse Rahmen und Gabel lassen Raum für bis zu 32mm breite Reifen welche auf ausgedehnte Fahrten auf unebenen Strassen und Schotter sehr gut geeignet wären und im Flachen sicher sehr gut rollen würden. Hier vollzieht Cannondale dann auch einen Spagat; das Synapse, auch in seinen hochwertigsten Ausstattungen, lässt sich nämlich vom reinrassigen Rennvelo in ein super leichtes Tourenrad ummünzen. An Gabel wie Hinterbau lassen sich Schutzbleche anschrauben und am Lenker, auch am teure SAVE Technologie Lenker (den ich zwar betrachten aber nicht fahren durfte) ist eine Fabric (die Komponentenmarke der Firmengruppe CSG wo Cannondale auch dazu gehört) Lichthalterung integriert.
Bei Fragen gerne Fragen, Kommentare sind immer willkommen.
Bun di! Lese dich hier zum ersten Mal. Sich nicht zum letzten. Rassiger Text.
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